Installation views
Herbert von Karajan, 1989, 86 × 70 cm
Idi Amin, 1989, 100 × 85 cm
Maggie Thatcher, 100 × 85 cm
Fidel Castro, 1989, 78 × 82 cm
Installation views © Andrew Phelps
Otto Muehl: PortraitsCurated by Denise Wendel-Poray and Hubert KlockerIn collaboration with the Estate Otto Muehl13.04.–10.06.2019
Ebensperger Rhomberg Salzburg
Panel discussion with Noemi Smolik, Norman Rosenthal and the curators
08.06.2019, 12:30 pm
Herbert von Karajan
Al Hansen
Sigmund Freud
Pablo Picasso
King Lear
Josef Stalin
Karl Marx
Marx Brothers
Wladimir Lenin
Friedrich Engels
Vincent van Gogh
Maggie Thatcher
Prinz Charles
Franz Josef Strauß
Ruhollah Chomeini
Idi Amin
Der Papst
Fidel Castro
Konrad Adenauer
Moshe Dajan
The exhibition is organised in collaboration with the ESTATE OTTO MUEHL. It will comprise rarely shown portraits of politicians, philosophers and artists – dangerous, dreaded, beloved – by Otto Muehl, spanning three decades of his production.
Wir freuen uns sehr, mit „Otto Muehl: Portraits“ die erste Einzelausstellung in Ebensperger Rhombergs neuen Räumen in der Samergasse 28b anzukündigen. Die Zusammenarbeit mit dem ESTATE OTTO MUEHL erlaubt uns einen überraschenden und zeitgenössischen Blick auf das Thema Portrait im Werk diess bedeutenden Mitbegründers des Wiener Aktionismus’.
Gezeigt werden zwischen 1967 und 1989 entstandenene Darstellungen von Gefährlichen, Gefürchteten, Gefeierten: Politiker, Philosophen, Tyrannen, Oberhäupter, Legenden und Künstler.
Den Schwerpunkt bilden neben expressiven Bildern aus den 1980ern – darunter die Marx Brothers (Lenin, Marx, Stalin) – die „Persönlichkeiten“, die Muehl 1967 begann und mit den „Politikern“ 1989 wieder aufgriff. Diesen Porträts liegen auf Umrisslinien und Farbflächen beruhende unikale Siebdrucke zugrunde, die durch Übermalungen und Einzeldruckverfahren unter Zuhilfenahme des Zufalls zu Unikaten wurden. Die Ausstellung vereint nun erstmals eine umfassende Auswahl dieser bisher selten gezeigten, raren Arbeiten.
Auf die Frage „Warum Politiker?” antwortet Muehl 1989: „Demnächst möchte ich auch alle Tiere der Parndorfer Heide darstellen.” Denn was diese Portraitserie so interessant macht, ist zunächst nicht die Auswahl des Sujets. Es sind in erster Linie die künstlerische Methode und die formalen Möglichkeiten, mit denen diese „sehr profilierten Charaktere” dargestellt werden. Der produktionsästhetische Prozess ist dabei gleichzeitig Metapher: Der serielle Charakter der Arbeiten – oft gibt es verschiedene Versionen einzelner Motive – spiegelt die mediale Verbreitung der Gesichter wider, der betonte Umriss markiert das Charakterprofil, die Farbe verdeutlicht Psyche oder gar die drohende Psychose: „[Die Politker] werden einer Art von tumultarischer Analyse unterzogen. […] Es tauchen Strukturen auf, die ich in der Malerei mit Öl niemals mit dem Pinsel herstellen könnte. Diese Zufallsstrukturen in den Gesichtern vermitteln auf eine sehr direkte Art psychische Werte, es entsteht der Eindruck von extremer Ekstase. Die Strukturen allein hätten eine rein stimmungsmäßige, abstraktere Bedeutung, aber weil sie in einem Gesicht passieren, bekommen sie ein psychisches Ausmaß, eine außerordentlich dramatisierende Bedeutung.”*
*Die Zitate stammen aus einem Interview mit Peter Sichrovsky für die Publikation „Otto Muehl. Politiker“ (Sammlung Friedrichshof, 1989) und „Otto Mühl. Arbeiten auf Papier aus den 60er Jahren“ (Portikus, 1992).